Warum müssen Zähne stabilisiert werden

1. Weil sich Zähne in der neuen Position festigen müssen

Vergleich:

Man kennt das: ein Körperteil ist gebrochen oder verstaucht. Dann muss immer eine Ruhigstellung erfolgen und eine Schiene oder sogar ein Gips getragen werden. Bei den Zähnen ist es ähnlich: Gerade unmittelbar nach der Entfernung der festen Spange sind die Zähne noch erhöht beweglich und können sich sehr schnell wieder in die alte Position verschieben. Zähne stecken nicht einfach im Knochen, sondern sind mit Fasern verankert. Diese wurden während der kieferorthopädischen Behandlung gedehnt bzw. zusammengedrückt. Werden die Zähne danach einfach losgelassen, “schnurren” die Fasern wie Gummiseile zurück. Vor allem frühere Lücken oder frühere Engstände und Drehungen können sich wieder bilden - besonders vorn im sichtbaren Bereich. Nur, wenn sie lange in ihrer Stellung stabilisiert werden und sich die Fasern umbauen, können sie später - trotz Restwachstumsschübe und dem Weiterwirken von Erbfaktoren - die Zähne in ihrer neuen Position halten.

2. Weil sich Zähne zusätzlich verschieben können - tertiärer Engstand (Erwachsenenengstand)    

Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen, die immer gerade Zähne hatten und keine “Spange” getragen haben, plötzlich - im Alter zwischen 15 und 30 Jahren Verschiebungen im Frontzahnbereich bekommen! Die Ursachen sind vielfältig. Der Druck aller Seitenzähne (auch, aber nicht nur der Weisheitszähne!) spielt dabei genauso eine Rolle wie  Faserveränderungen im Parodontalapparat der Zähne, Druck der Weichteile - vor allem der Zunge - oder die nach vorn geneigte Stellung aller Seitenzähne, die beim Zubeißen eine nach vorn zu den Frontzähnen gerichtete Kraft ausübt.

Die Langzeitstabilisierung der nach kieferorthopädischer Behandlung “gerade gerückten” Zähne ist also aus beiden Gründen notwendig!